Das Arbeitsblatt in seiner ursprünglichen Form, als Blatt Papier, läuft aus. Im Zuge der Digitalisierung wird auch der Klassenraum zunehmend virtuell. Nicht nur in der Schule, sondern auch bei Bildungsträgern und -einrichtungen. An einer weiteren Digitalisierung der Pflegeausbildung hat das Bildungszentrum gemeinsam mit der IT am Sana Klinikum Borna gearbeitet. Künftig können die Schüler, die im Bildungszentrum ihre Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau machen, auf einer Moodle-Plattform Inhalte abrufen, Lerninhalte nachbereiten und im eigenen Lerntempo (nach-)arbeiten.
Die Idee dazu entstand vor knapp einem Jahr. Thomas Gehrt, Lehrer am Bildungszentrum Borna, überlegt wie er eine Lehr- und Lernplattform entwickeln könnte, um seine Schüler:innen auch während pandemiebedingter Homeschooling-Zeiten schnell und effektiv zu unterrichten. Konkrete Überlegungen führten schnell zur kostenlosen Moodle-Lernplattform. "Die Verwendung digitaler Lernplattformen hat sich in allen möglichen Schulformen mittlerweile etabliert, da sie große Vorteile bei der Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien bietet und die Kommunikation mit den Schüler:innen und zwischen Schüler:innen eines Kurses vereinfacht. Zusätzliche Angebote können leicht integriert werden und zeigen den individuellen Lernfortschritt", so Gehrt.
Bei der IT in Borna suchte und fand Gehrt einen Partner für die technische Umsetzung. Der IT-Azubi Luis Kabitzsch nahm sich der Aufgabe im Rahmen seiner Ausbildung an und entwickelte gemeinsam ein Konzept für die technische Umsetzung: Netzwerkarchitektur, Serverinstallation und -administration standen auf seiner Agenda. Für die Organisation von Inhalten und die Oberflächenstruktur zeichnete Lehrkraft Gehrt verantwortlich. Abschließend setzten die beiden das Konzept um und schulen aktuell die Schüler:innen im Umgang mit dem System.
Jeder Pflege-Azubi des Bornaer Bildungszentrums bekomme perspektivisch einen eigenen Zugang, sagt Gehrt. Unterteilt in den Unter-, Mittel- und Oberkurs können auf der -Plattform beispielsweise Hausaufgaben und Praxisaufträge hinterlegt werden. Die Schüler:innen finden hier unter anderem Skripte oder Videos zu einzelnen Unterrichtsstunden, (Fach-)Vorträgen und/oder Arbeitsblätter. sie können Inhalte wiederholen, die sie bereits im Unterricht besprochen haben – und anhand des eigenen Lerntempos nachbereiten. Ein Chat bietet ihnen die Möglichkeit, sich über die Aufgaben auszutauschen. Die Lehrkräfte können wiederum sehen, wer welche Aufgaben abgeschlossen hat. "Die Lernplattform ist quasi eine »Wissenkonserve«, die uns die Arbeit sehr erleichtert und für die Schüler wird der gesamte Ablauf ihrer Ausbildung transparenter. Sie können jederzeit nachsehen, welche Unterlagen für den aktuellen Stand ihrer Ausbildung relevant sind“, sagt Gehrt.